Projektlaufzeit geht zu Ende!

Heute ist der letzte Tag unserer Projektlaufzeit im Rahmen des Programms „Kurze Wege für den Umweltschutz“ des Bundesumweltministeriums In unserem aktuellen Newsletter haben wir Euch deshalb nochmal die wichtigsten News zusammengefasst und einen kleinen Ausblick zum Fortgang des Projektes nach dem Ende der Förderzeit gegeben.

Diese Website bliebt weiterhin online und wird Euch mit wichtigen News aus der Nachbarschaft und aktuellen Terminen versorgen!

Danke an alle, die uns in den vergangen zwei Jahren unterstützt haben. Ihr wart toll und ohne Euch wäre die vielfältigen Aktivitäten, die auch auf dieser Internetseite dokumentiert sind nicht möglich gewesen!

Tschüss und goodbye aus dem Info-Point sagen

Jens und Sarah

Prima Klima bei der „Aktion Berliner ALLEe“

Prima Klima bei der „Aktion Berliner ALLEe“

Wenn wir über klimafreundliche Mobilität in Weißensee sprechen, ist das Thema Verkehr und dabei insbesondere die Hauptverkehrsstraße „Berliner Allee“ kaum zu umgehen. Denn diese zentrale Weißenseer Straße, die früher einmal als „Lebensader“ des Stadtteils bekannt war, ist alles andere als ein Beispiel für eine klimafreundliche Verkehrspolitik.

Rund 30.000 KFZ rollen täglich durch die Straße, die von der Verkehrsbehörde als „transkontinentale Verbindungsstraße“ eingestuft ist, ohne dafür geeignet zu sein. Diese Zahl könnte sogar auf 44.000 ansteigen, wenn es nicht gelingt die Straßenbauvorhaben im Berliner Norden wie Umgehungsstraße Malchow und eine neue Verbindung Karow-B2 zu verhindern! 

Es fehlen Radwege auf der Berliner Allee sowie angrenzenden Straßen. Tram-Haltestellen sind an vielen Stellen sehr umständlich zu erreichen und über lange Strecken der Allee fehlen sichere Querungsmöglichkeiten.

Mit Straßen wie der Berliner Allee lässt sich der CO2 Ausstoß in Deutschland nicht um die 60-80% reduzieren, die notwendig wären um das Klima zu stabilisieren. Denn immerhin ein Fünftel der CO2-Emmissionen in Deutschland entfallen auf den Verkehr, davon stammen 84% direkt aus den Auspuffen von Autos, Lastwagen und Motorrädern. Allein auf den zwei Kilometern der Berliner Allee in Weißensee, die am stärksten befahren sind, emittieren PKW und LKW täglich etwa 7 Tonnen Treibhausgas. Eine Verlagerung dieses Verkehrs auf die Schiene und auf‘s Fahrrad würde erhebliche CO2-Einsparungen bewirken.

Doch nicht nur für den Klimaschutz ist die Berliner Allee problematisch. Sie stellt auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen dar und der hohe Schadstoffausstoß und Verkehrslärm belasten die Gesundheit der Anwohner*innen.

Für die nächsten Jahre steht die Grundsanierung der Berliner Allee an, doch nur wenn wir unsere Forderungen deutlich an die Politik herantragen, besteht eine Chance, dass sich etwas verändert.

Grund genug aktiv zu werden!

Gemeinsam mit den Intiativen „Aber hallo, Weißensee“ und „KiezGestalten“, dem Frei-Zeit-Haus und engagierten Einzelpersonen riefen wir im Februar 2019 das Bündnis Aktion Berliner Allee ins Leben. Unser erstes Etappenziel: Mit einem großen Aktionstag direkt auf der Berliner Allee auf die katastrophale Situation und die geplanten Straßenbauprojekte aufmerksam machen, um Anwohner*innen für die Verkehrswende zu mobilisieren und unsere Forderungen nach Verbesserungen bei Politik und Verwaltung Nachdruck verschaffen.

In regelmäßigen offenen Orga-Treffen haben wir diskutiert, geplant, uns anhand von fachlichem Inputs und in Workshops über die aktuelle Situation und die zahlreichen Möglichkeiten für eine Verkehrswende in Weißensee informiert und so unsere Kernforderungen für die Verkehrswende Nord-Ost formuliert. Besonders wichtig war uns ein offener Prozess, in dem alle Interessierten jederzeit willkommen waren sich mit ihre Idee und Vorschlägen oder tatkräftiger Unterstützung einzubringen. Ein besonderes Anliegen war uns auch die Wünsche und Bedürfnisse von Kindern mit einzubringen, was wir im Rahmen unseres Malwettbewerbs aber auch vieler Angebote für Kinder und Jugendliche beim Aktionstag realisiert haben. Es gelang ein breites Büdniss von lokalen Akteuren zusammen zu bringen vom ADFC bis zum Strandbad am Weißensee über den Jugendclub Mahler 20 bis hin zum Dokan Sportclub.

Als Prima Klima in Weißensee brachte wir die uns zur Verfügung stehenden Projektmittel, die Infrastruktur und die personellen Kapazitäten in den Vorbereitungsprozess ein. So konnten wir die Werbung und die vorherigen Durchführung von Informations- und Diskussionsveranstaltungen ebenso unterstützen, wie notwendiges Equipment für den Aktionstag helfen bereit zu stellen. Ebenso wichtig war es jedoch auch das Know-how und die Arbeitszeit unseres Projektteams mit voller Energie in den Planungsprozess einzubringen.

In den letzten zwei Wochen nahm auch das Interesse der Medien an unserer Aktion stark zu und es gab mehrere Artikel in Berliner Zeitungen sowie auf Internet-Portalen und auch einen Fernsehbeitrag beim rbb-Magazin „zibb“.

Am 15. Juni war es endlich so weit. Nach monatelanger Vorbereitung fand der Aktionstag auf der Berliner Allee statt. Mehr als acht Stunden stand der motorisierte Verkehr zwischen Antonplatz und Indira-Gandhi-Straße still und wir informierten, diskutierten, spielten und probierten aus.

So konnten die Anwohner*innen die Berliner Allee fast einen Tag über ohne Verkehrslärm erleben, stattdessen war die Allee an diesem Tag ein Ort zum Aufhalten und entlang Schlendern.
Statt Straßenlärm gab es an diesem Tag Musik und Poetry Slam zu hören sowie Redebeiträge rund um Klimaschutz, Verkehrswende und die
Verkehrssituation im Berliner Nordosten.
Fahrräder und E-Rollis konnten ungehindert die Straße entlangfahren, an zahlreichen Ständen (u.a. vom
ADFC, den Weißenseer Heimatfreunden und der Initiative zum Erhalt des Malchower Luchs) konnten alle Interessierten sich informieren, diskutieren, ein kühles Getränk oder einen selbst erstrampelten Smoothie vom Smoothie-Bike genießen, sich mit geretteten „foodsharing“-Lebensmitteln versorgen, ein Lastenrad des Verleihnetzwerkes fLotte Probefahren oder beim Baumscheiben bepflanzen mitmachen.
Unterdessen konnten sich die kleinsten Gäste an den vielfältigen Kinderangeboten erfreuen. Vom Riesen-Jenga und Riesen-Mikado, über den Bastelwettbewerb und Kreide-Malen bis hin zum Tretfahrrad zur Seifenblasenproduktion gab es zahlreiche Möglichkeiten, sich die Straße zu erobern.
In fünf Gesprächskreisen
kamen über 100 interessierte Anwohner*innen, Expert*innen und Politiker*innen zusammen, um über die Themen „fahrradfreundliches Weißensee“, „Weißensee blüht auf“ oder „Tempo 30 und KFZ-Reduzierung für mehr Sicherheit und Lebensqualität“, „Kinder- und Elternfreundliche Allee“, „ÖPNV“ und „wie wir Bürger*innen-Interessen in die Planung einbringen können“ zu diskutieren. Dabei hat es uns besonders gefreut, dass Vertreter*innen aller Regierungsparteien aus Abgeordnetenhaus und Bezirk und Fachleute aus der Verwaltung ihre Positionen einbrachten und sie zur Diskussion stellten. Mit steigenden Temperaturen auf dem Asphalt entwickelten sich mitunter auch hitzige Gespräche.
Unsere im Vorfeld des Aktionstages publizierten fünf
Bausteine für die Verkehrswende Nord-Ost trafen so auf die Konzepte und Ideen der geladenen Fachleute und Politiker*innen und die Meinungen der Anwohner*innen.
Unsere Forderung nach einer Reduzierung des KFZ-Verkehrs und einer Herabstufung der Klassifizierung der Straße, nach einem Neubau mit nur einer KFZ-Spur je Richtung, einem durchgehendem eigenem Gleisbett für die Straßenbahn sowie dem durchgängigen Bau von (meist) geschützten Radwegen trafen auf großes Interesse und vielfache Zustimmung, aber wurden auch gerade von den Politiker*innen kontrovers diskutiert. Auch um die Frage der Kinderfreundlichkeit gab es kontroverse Diskussionen.
Wir werden dran bleiben und jetzt nach dem Aktionstag unsere Forderungen weiter gegenüber der Politik vertreten.
Gleich nach den Sommerferien wollen wir an einem Projekttag die Ergebnisse unserer Bemühungen evaluieren, uns austauschen und Perspektiven für das weitere Vorgehen erarbeiten.

Vielen Dank an alle Mitstreitenden unserer Initiative! Der Tag war wichtig, um die Verkehrswende auch in unserem Stadtteil ein Stück voran zu bringen und sich für einen lebenswerten Stadtteil, der nicht im KFZ-Verkehr erstickt, einzusetzen.

Kinder-Theater: Die Reise der Kleidung bis zu uns

Kinder-Theater: Die Reise der Kleidung bis zu uns

Nach Monaten intensiver Entwicklungsmaterial war es am 26. Mai 2019 endlich so weit und die Kinder der Freizeitheld*innen-Gruppe präsentierten im Rahmen der Frühlingswerkschau ihr Stück „Die Reise der Kleidung bis zu uns“. Seit Jahresbeginn hatte die Gruppe gemeinsam mit den Pädagoginnen der Tanzwerkstatt nolimit e.V.  an dem Stück gearbeitet. In drei kleinen spielerischen Workshops hatten wir uns auch den Prozess der Kleidungsherstellung und ihre Auswirkungen auf Umwelt und Menschen angeschaut. Hier zeigen wir euch ein paar Bilder aus den Workshops

Für die Premieren-Vorstellung am 26. Mai bastelten die Kinder eine kleine Ausstellung zur Entstehung:

Und dann war es endlich so weit. Ein paar Bilder von der Premiere…

Nun sind zunächst Sommerferien und wir planen schon an einer weiteren Vorführungen nach den Ferien. Hier auf der Internetseite und auf facebook werden wir Euch über weitere Vorführungstermine informieren.

Reingeschnuppert: Generalprobe des Klima-Kinder-Theaters

Reingeschnuppert: Generalprobe des Klima-Kinder-Theaters

Heute hatten wir die Gelegenheit einen ersten Eindruck von unserem neuen Theaterstück der Freizeit-Held*innen zu bekommen. Hochkonzentriert arbeitet die kleine Theatergruppe mit den Tanz- und Theaterpädagoginnen von no limit an den letzten Vorbereitungen für die Premiere kommende Woche Sonntag.

Nach dem was wir gesehen haben, sind wir schon sehr gespannt, auf die Premiere am 26. Mai!

Schaut ab 15:00 Uhr bei der Frühlingswerkschau 2019 in der Buschallee 87 vorbei mit Klein und Groß. Der Eintritt ist frei. Die Frühlingswerkschau geht vom 24.5. bis 26.5.2019.

Große Mehrheit in Europa wünscht sich vorrangige Behandlung vom Umweltthemen

Eine Studie im Auftrag der European Climate Foundation zur Europawahl hat ergeben, dass sich eine große Merhheit der potentiellen Wähler*innen in den 11 Mitgliedstaaten der Studie dem Klaimschutz eine große Wichtigkeit beimißt. So gaben 77% der Befragten in den 11 Mitgliedsstaaten an, dass eine vorrangige Behandlung des Klimaschutzes durch das europäische Parlament Ihnen wichtig oder sehr wichtig sei. Die kompletten Ergebnisse der kompletten Studie können Sie hier herunterladen.

Für eine erste Orientierung zu den Positionen der europäischen Parteien kann der Wahl-O-Mat hilfreich sein.

Was ist die Erderwärmung?

Der Klimawandel hat sich zu einem der wichtigsten Themen weltweit entwickelt. Aber weißt du, was der Begriff Klimawandel bedeutet?

Des Klimawandel zeigt sich durch verschiedene Phänomene: der Meeresspiegel steigt, Gletscher schmelzen, Trockenperioden häufen sich, Landstriche werden überflutet und Wüsten breiten sich aus. Ursache dafür ist der anthropogene (vom Menschen verursachte) Treibhauseffekt. Neben dem anthropogenen Treibhauseffekt gibt es allerdings auch einen natürlichen Treibhauseffekt.

Das ist der natürliche Treibhauseffekt

Im Normalfall, wird das Sonnenlicht, wenn es auf die Erde fällt,  durch einige Schichten der Atmosphäre gestoppt. Ein Teil der Strahlen, die diese Schichten durchqueren, wird von der Erdoberfläche absorbiert  und erwärmt sie so. Die übrigen Strahlen werden in die Atmosphäre reflektiert, doch Gase wie Wasserdampf (H2O) und Kohlenstoffdioxid (CO2) halten sie auf der Erdoberfläche.

 

Die Energie bleibt in der Atmosphäre und hält die Erdtemperatur. Ohne diesen Effekt wäre die Erde erheblich kälter und das Leben, wie wir es kennen, wäre nicht möglich.

 

 

Welche sind die häufigsten Treibhausgase?

  • Kohlendioxid (CO2) ist eines der wichtigsten Treibhausgase. Heute ist die Konzetration dieses Gases in der Atmosphäre durch menschliche Aktivitäten stark angestiegen, wodurch mehr Wärme in der Atmosphäre gespeichert wird, was die Erdtemperatur erhöht.
  • Lachgas (NO2) ist rund 300-mal so klimaschädlich wie Kohlendioxid (CO2).  Es entstehet in der Landwirtschaft und Tierhaltung, sowie in der Chemie- und Verbrennungsindustrie.
  • Methan (CH4) ist 25 mal schädlicher als CO2. Seine Hauptquelle ist die Landwirtschaft.
  • Für den natürlichen Treibhauseffekt spielt Wasserdampf (H2O) die Hauptrolle. Die Wärme der Sonne lässt Wasser von der Oberfläche von Seen und Ozeanen verdunsten. Dadurch wird das flüssige Wasser in Wasserdampf  umgewandelt. Der Gehalt an Wasserdampf, den die Atmosphäre aufnimmt, ist abhängig von der Temperatur. Bei steigenden Temperaturen nimmt auch der Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre zu, was den Treibhauseffekt verstärkt.

Mit der Entwicklung von Industrie, Verkehr, Wärmeerzeugung und Landwirtschaft werden seit Beginn der Industrialisierung immer größere Mengen an Gasen wie CO2, Methan (CH4)  produziert daher ist die Konzentration an Treibhausgasen heute so hoch wie nie zuvor in den letzten 800.000 Jahren.  Die Gase blockieren den Austritt der Sonnenstrahlen, halten immer mehr Energie in der Atmosphäre und erhöhen damit das normale Niveau der Erdtemperatur.

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Bericht von „Achtung Baustelle! Berliner ALLEe“ am 27.2. im Frei-Zeit-Haus

Bericht von „Achtung Baustelle! Berliner ALLEe“ am 27.2. im Frei-Zeit-Haus

Am 27. Februar hatten die Initiativen Aber hallo, Weißensee! und KiezGestalten, das Frei-Zeit-Haus und das Projekt Prima Klima in Weißensee zu einem Informations- und Vernetzungstreffen eingeladen. Ziel der Initiativen ist es gemeinsam mit engagierten Menschen aus der Nachbarschaft und allen an einer Verkehrswende Interessierten einen Aktionstag für eine menschenfreundliche Verkehrs- und Stadtplanungspolitik in Weißensee zu planen, der am 15. Juni 2019 auf der Berliner Allee stattfinden soll.

Anders als bei den regulären Vernetzungstreffen, bei denen es ums konkrete Ideen sammeln und Planen geht, stand an diesem Abend die Information im Vordergrund. Wir informierten über die aktuelle Situation auf der Berliner Allee, die geplanten Straßenbauvorhaben und ihre Konsequenzen sowie bisherige Bemühungen die Allee menschenfreundlicher, sicherer und ökologisch verträglicher zu machen.

Aktuell ist die Berliner Allee eine Tag und nach dröhnende und stinkende Kfz-Verkehrsader, die von Radfahrer*innen wie Fußgänger*innen sicherheitshalber gemieden wird und nur an wenigen Stellen sicher überquert werden kann. Unsere „Vision ist es, die Allee zu einer Lebensader für Weißensee zu machen“, betonte Christiane von Aber hallo, Weißensee! zur Einleitung.

Die Bürgerinitiative KiezGestalten ist schon seit fast zehn Jahren an diesem Thema dran, erfahren wir vom BI-Mitbegründer Jens Herrmann. Die BI hat sich bereits in den vergangenen Jahren engagiert, um gegen das Problem der massiven Lärmbelastung durch Kfz auf der Berliner Allee vorzugehen und ein Tempolimit auf 30km/h zu erreichen, das Verkehrslärm und die Schadstoffbelastung mindern und die Berliner Allee zudem sicherer machen würde.

Die sehr hohe Lärm- und Schadstoffbelastung sind allerdings nicht die einzigen Mängel der Berliner Allee. Auch im Bereich ÖPNV ist sie keineswegs menschenfreundlich gestaltet, z.B. erschweren umständliche Zu- und Umsteigewege, häufiger Tram-Stau, ungünstig platzierte Haltestellen, fehlenden oder unzureichende Fußgänger*innenüberwege und Mängel im Bereich der Barrierefreiheit die ÖPNV-Nutzung.

Besonders für Fahrradfahrer*innen ist es kaum möglich die Berliner Allee sicher zu befahren, denn Radwege fehlen komplett und durch die engen Fahrbahnen ist die Verkehrssituation auf der Allee für sie besonders unsicher.

Verschiedene Beschlüsse der Bezirksverordnetenversammlung wurden von der BI bereits erwirkt, doch die auf Pankower Bezirksebene beschlossenen Querungen und ein Tempo 30–Limit sind vom Senat und der ihm unterstellten Verkehrslenkung (VLB) abgelehnt oder einfach nicht umgesetzt worden. Nun sind vom Senat Mittel für eine grundhafte Instandsetzung der nördlichen Berliner Allee von 2018-2022 eingeplant.

Weitere interessante Hintergrundinformationen zum Problem der Lärmbelastung und den geplanten Straßenbauvorhaben, die sich noch zusätzlich negativ auf die Situation auf der Berliner Allee auswirken werden, erläuterte Gudrun Holtz, Verkehrsingenieurin, die im Arbeitskreis Mobilität des BUND sowie bei Kiez Gestaltenaktiv ist.
So erfahren wir, dass der Verkehrslärm sowohl durch das Motorengeräusch sowie durch das Rollgeräusch der Reifen entsteht und die Lautstärke von der Fahrgeschwindigkeit abhängig ist. Daher wäre ein Tempolimit eine wirksame Strategie, um gegen die gesundheitsschädliche Lärmbelastung vorzugehen und würde eine deutlich hörbare Verbesserung erzielen.
Zudem erläuterte Gudrun Holtz mehrere geplanten Straßenbau- und Bauvorhaben: eine Verbindungsstraße zwischen Karow und der B2 (Berliner Allee), die nach Senatsschätzungen ca. 6400 weitere Kfz auf die Berliner Allee südlich von Malchow leiten würde und die bis 2030 geplanten Ortsumfahrung Malchow, die nach Senats-Prognosen zu einem Anstieg des Verkehrs von derzeit rund 30.000 auf dann 44.000 Kfz am Weißen See führen wird.

Aber könnten nicht Neubauten den Verkehr durch schnellere und effizientere Systeme verringern? Genau das Gegenteil ist der Fall, zeigte Gudrun Holtz!
Denn das statistische Reisezeitbudget eines Menschen beträgt durchschnittlich ca. 1-1,5 Stunden täglich und ist eine der stabilsten Mobilitätskenngrößen und global und im zeitlichen Verlauf konstant. Das heißt für uns: werden Umwege verringert und schnellere Straßen gebaut, werden auch längere Strecken gefahren und die eingesparte Zeit wird nicht für Aktivitäten außerhalb des Verkehrs genutzt. Straßenbau verringert also Umwege und erzeugt dadurch Verkehr.

Bleibt die Frage, wie der Verkehr auf der Berliner Allee am Menschen- und Klimafreundlichsten gestaltet werden kann? Die bereits vorhandene Straßenbahn ist neben einem starken Fahrradnetz hierfür der wichtigste Baustein. Ihre weitere Attraktivierung der weitere Ausbau sind erste Wahl. Die Straßenbahn muss dabei auch auf anderen Linien ausgebaut werden. Aber wäre nicht eine U-Bahn viel besser? Manchmal ja, aber sie wäre auch 24mal so teuer und ihr Bau würde 8,5 mal so lange dauern, zeigt ein Vergleich bisheriger Bauprojekte in Berlin, erklärte Holtz. Diese Zeit und dieses Geld haben wir nicht.

Nachdem wir nun erfahren haben, welche Mängel und Probleme auf der Berliner Allee bestehen und was durch die Neubaupläne zusätzlich auf uns zu kommen könnte, wird es Zeit für die Verkehrswende aktiv zu werden!

Am Dienstag 5. März um 19:00 Uhr findet das nächste Vernetzungstreffen im Frei-Zeit-Haus statt. Wir freuen uns gemeinsam mit allen Interessierten unseren Aktionstag mit einem bunten Treiben aus Anwohner*innen, Freizeiteinrichtungen, Schüler*innen-Aktivitäten, anliegenden Geschäftsleuten, Fahrraddemos, Begrünungsaktionen, Straßenaktivitäten und vielem mehr zu planen.

All Interessierten sind eingeladen sich auf der Mailingsliste der Initiative einzutragen. (Sarah)

Hier die Powerpoints der Inputs vom 27.2.:

Initiative „Weißensee blüht!“ gestartet

Initiative „Weißensee blüht!“ gestartet

Am letzten Dienstag (19.2.) traf sich die Initiative „Weißensee blühlt!“ zum ersten mal in den Räumen des Familienzentrums in der Mahlerstraße. Rund zehn interessierte Weißenseer*innen berieten engagiert und voller Motivation darüber, wie wir Weißensee in der nächsten Vegetationsperiode zum blühen bringen können. Es wurden Ideen gesammelt und erste Verabredungen gemacht. Wir waren auch dabei.

Die Initiative sucht nun noch weitere Mitstreiter*innen und lädt alle zum nächsten Treffen am 19.3. um 19:00 Uhr ins Familienzentrum in die Mahlerstraße 4 ein.

Open Space: Grüne Woche? Von wegen!

Open Space: Grüne Woche? Von wegen!

Am Wochenende (12.- 13. Januar 2019) führte solar e.V. einen Open Space für Prima Klima in Weißensee durch, um zu diskutieren und auch kreative Ideen zu entwickeln, was getan werden kann, um unseren Protest gegen die Internationale Grüne Woche zu zeigen. Alljährlich findet die Internationale Grüne Woche in Berlin statt. Rund 400.000 Menschen besuchen die Ausstellung für Lebensmittel, Landwirtschaft und Gartenbauprodukte von Unternehmen aus der ganzen Welt.

Am Wochenende (12.- 13. Januar 2019) führte solar e.V. einen Open Space für Prima Klima in Weißensee durch, um zu diskutieren und auch kreative Ideen zu entwickeln, was getan werden kann, um unseren Protest gegen die Internationale Grüne Woche zu zeigen. Alljährlich findet die Internationale Grüne Woche in Berlin statt. Rund 400.000 Menschen besuchen die Ausstellung für Lebensmittel, Landwirtschaft und Gartenbauprodukte von Unternehmen aus der ganzen Welt.

Am Samstag haben wir mit kleinen Aktivitäten zum Kennenlernen begonnen. Es folgte eine Einführung zum Thema Ernährung, Landwirtschaft und ihre Auswirkungen auf den Klimawandel. Die Entwicklung des Open Space begann, mit einer Sammlung von Fragen und Themen, die für die IGW relevant sind, dann konnten alle Teilnehmer sich für ein Thema entscheiden und in einer Kleingruppe darüber austauschen. Einige der Themen waren z.B. „Greenwashing“, „Massentierhaltung“, „Deutsches Fleisch in alle Welt“. Auch der eingeladenen Aktiontrainer stellte sich vor, gab Anregungen für Aktionsformen und kreative Prozesse und bot seine Hilfe an. Nach dem Mittagessen bis zum Ende des Tages wurden von den Teilnehmern in mehreren Runden viele Handlungsideen zu den zuvor besprochenen Themen eingebracht. Dabei war der Wechsel zwischen den Arbeitsgruppen jederzeit möglich. Zudem gab es einen Raum mit Material und kleinem Buffett, um Pause zu machen, sich mit anderen dort zu vernetzen oder Kontakt mit dem Aktionstrainer aufzunehmen.

Am Sonntag stand die konkrete Aktionsplanung im Vordergrund und wir haben uns darauf konzentriert, Handlungsideen zu entwickeln und konkretisieren. Aus einer Vielzahl möglicher Handlungsvorschläge wurden dann in kleinen Gruppen etwa vier Ideen entwickelt. In allen Gruppen wurde – unter reger Konsultation des Aktionstrainers – ein Plan aufgestellt und es wurden einige organisatorische Aspekte diskutiert. Nach dem Mittagessen wurde jede Idee der gesamten Gruppe vorgestellt, mit dem Ziel, ein Feedback, Vorschläge und Empfehlungen zu geben. So endete der Open Space mit viele gemeinsamen Ideen, einem tieferem Wissen über einige wichtige Themen und mit der Begeisterung, einige Aktionsideen umzusetzen.

Besonders spannend empfanden viele Teilnehmende die Anwesenheit des Aktionstrainers Jörg, der eine Vielzahl von Erfahrungen aus kreativen politischen Aktionen, Demonstrationen und Direct-Aktion-Interventionen in ganz Deutschland einbrachte; er half der Gruppe, mehr über Aktionsplanung und –Entwicklung zu erfahren, zu motivieren und zu verstehen.

Unter dem Motto „Klimawandel ahoi!“ bereite eine Aktionsgruppe eine kreative Intervention der Firma „Gaier“ vor. Am 27. Februar war es dann so weit und die Aktivist*innen trafen sich ausstaffiert mit Kitteln, einem Bauchladen und lustig-informativen Flyern am S-Bahn-Hof der Messe, um in den Zügen der S-Bahn die neuesten Produkte von „Gaier“ in Zeiten des Klimawandels anzupreisen. Darf es eine Packung „Schweißegal-Zäpfchen“ sein, oder doch lieber die „Happy Hormons“, die „druch ihre speziell auf die Hormon- und Antibiotikakonzentration im Happy Meal Burger abgestimmte Wirkstoffkombination“ mittels „kleiner Helferlein in Sekundenschnelle die beim Genuss des Happy Meals aufgenommenen Hormone, Antikiotika und Pestizidrückstände“ absorbieren. Oder soll es doch besser die „Cool Down Cream“ sein, die verspricht nur noch die positiven Seiten der Rekordsommer genießen zu können. Das Hitzeempfinden bleibt dank „Cool Down Cream“ immer im angenehmen Bereich.